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Jetzt loslegenDie Digitalisierung in Deutschland ging und geht, verglichen mit anderen Industrieländern, lange deutlich langsamer voran. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und der damit verbundenen Notwendigkeit, Arbeitsprozesse zunehmend zu digitalisieren, stieg das Interesse für digitale Lösungen und deren Sicherheit aber schlagartig. Flexible, digitale Lösungen sind nun mehr als ein “nice-to-have”, sie sind zu überlebenswichtigen Tools für viele Unternehmen geworden.
Mit der für 2022 geplanten, endgültigen Abschaltung des traditionellen ISDN-Festnetzes und der modernen Alternative VoIP, rückt auch das Thema Internet-Telefonie immer weiter in das Blickfeld vieler deutscher Unternehmen. VoIP steht für “Voice Over Internet-Protocol”, also für das Telefonieren über das Internet. Aber wie sicher ist das Telefonieren per VoIP-Telefonanlage verglichen mit der Kommunikation über ISDN? Hier erfahren Sie, warum die VoIP-Telefonie die wesentlich sichere Lösung für Ihre Telefonate ist.
Quick links
Was ist eine VoIP-Telefonanlage?
Eine VoIP-Telefonanlage ist ein Telefonsystem, bei dem Ihre Gespräche über das Internet transportiert werden. Telefonieren Sie über eine VoIP-Telefonanlage, werden Ihre Sprachsignale also nicht mehr über das Telefonnetz, sondern komprimiert über das Internet übertragen. Dafür erhalten alle mit dem Server verbundene Telefone eigene IP-Adressen. Die Technologie dieses Servers, ähnelt einem Proxy-Server, mit dem Sie auch beim klassischen Internet-Surfen den Standort Ihres Computers verschleiern können.
Wie lange gibt es die VoIP-Telefonie schon?
Das Telefonieren über das Internet ist gar nicht so neu, wie es zunächst klingen mag. Schon in den 90er Jahren war es möglich, Gespräche online zu übertragen. Die zunehmende Verbreitung von DSL-Anschlüssen in den frühen 2000ern sorgte dafür, dass deutlich mehr Daten per VoIP als mit ISDN übertragen werden konnten. VoIP wurde als günstige Alternative besonders gerne für Auslandsgespräche genutzt. Bekannte Dienstleister für VoIP im B2C-Bereich sind und waren Skype und Whatsapp. Heute bietet die VoIP-Telefonie im Vergleich zur Kommunikation über ISDN viele weitere Vorteile. Das Telefonieren über das Internet ist preiswerter und lässt sich dank Flatrate-Angeboten leichter kalkulieren, dazu sind Gespräche deutlich besser gesichert. Warum das so ist, erfahren Sie in Kürze.
Wie funktioniert die VoIP-Telefonie?
Bevor wir uns mit dem Sicherheitsaspekt der VoIP-Telefonie beschäftigen, sehen wir uns an, wie diese Technologie funktioniert und welche technischen Voraussetzungen benötigt werden.
Wenn Sie über das Internet telefonieren, werden Ihre analogen Sprachsignale aufgenommen und in möglichst kleine Datenpaket umgewandelt. Diese Datenpakete können dann über ein (idealerweise verschlüsseltes) Datennetzwerk transportiert werden. Natürlich könnten hier auch Datenpakete verloren gehen und die Unterhaltung dadurch in’s Stocken geraten kann. Moderne VoIP-Dienste sind aber so weit entwickelt, dass Gespräche in hoher Qualität möglich sind – sofern die Endgeräte beider Gesprächspartner eine starke Breitband-Internetverbindung haben.
Welche technischen Voraussetzungen müssen für eine VoIP-Telefonanlage erfüllt werden?
Eine stabile Breitband-Internetverbindung ist nicht die einzige technische Voraussetzung für eine VoIP-Telefonanlage. Neben einer Bandbreite von mindestens 64 kBit/s, benötigen Sie einen IP-Router, eine Telefondose und natürlich ein DSL-Kabel. Wenn Sie bereits einen Router besitzen, stehen die Chancen gut, dass dieser auch IP-fähig ist. Erfüllen Sie alle Voraussetzungen, können Sie im Sinne einer All-IP-Umstellung auch weitere Kommunikationstechniken Cloud-basiert abwickeln. Was bedeutet All-IP? All-IP ist der Oberbegriff für VoIP-Telefonie (die Übertragung von Sprache) und IP-Telefonie (die Übertragung von Fax, Sprachnachrichten und SMS), die über dasselbe Netzwerk abgewickelt werden können. So sparen Sie Energie und Kosten, Ihre Mitarbeiter besitzen mehr Flexibilität und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Sales-, IT- und Support-Prozesse mit speziellen Funktionen weiter zu optimieren.
Ihre VoIP-Telefonanlage lässt sich dann in wenigen Klicks auf einer Cloud einrichten und bequem mit der zuständigen Software oder über den Webbrowser anpassen. Telefonieren können Sie dann mit Smartphones, PCs, Tablets, Laptops oder analogen Festnetz-Telefonen.
Haben Sie bereits eine lokale Telefonanlage, können Sie diese per SIP-Trunk für VoIP-Telefonie nutzen – sofern Ihre Telefonanlage den SIP-Standard benutzt. Der Umstieg auf eine VoIP-Telefonanlage ist effizient und geht relativ schnell vonstatten.
Wo liegt der Unterschied zu ISDN?
Nun wissen Sie, wie VoIP funktioniert. Aber worin unterscheiden sich VoIP und ISDN?
ISDN-Anschlüsse senden das analoge Sprachsignal über Telefonleitung an das empfangende Gerät. Bei der VoIP wird das Sprachsignal in digitale Datenpakete umgewandelt und – ganz ohne Leitung – über das Internet verschickt. Auf dem Gerät Ihres Gesprächspartners werden die kleinen Datenpakete wieder zu einer Tonspur konvertiert. Mit VoIP können deutlich mehr Daten übertragen werden, was sich auch positiv auf die Qualität der Sprachübertragung auswirkt. Haben Sie aufgrund einer Live-Übertragungen oder wegen mehrerer Up- und Downloads einen höheren Datenbedarf, können Sie mit VoIP unliebsame Unterbrechungen vermeiden. ISDN stößt hier sehr viel schneller an seine Grenzen.
Welche Sicherheitsrisiken bestehen bei VoIP?
Wie bei einigen anderen Internet-Technologien, gibt es auch bei der VoIP-Telefonie gewisse Sicherheitsrisiken, über die Sie besser schon Bescheid wissen, bevor Sie das neue System für Ihr Sales-, Support- und IT-Team einrichten. So können Sie Sicherheitsrisiken prophylaktisch reduzieren und sich auf eventuelle, kurzfristig auftretende Probleme optimal vorbereiten. Im Folgenden sehen wir uns typische Sicherheitsrisiken – und deren jeweilige, bewährte Lösungen – genauer an.
Große Angriffsfläche
Der Umstieg von ISDN auf das internetbasierte Telefonieren bedeutet auch, dass sich die Angriffsfläche Ihrer Telefonanlage vergrößert. Mit ISDN war es zwar aus technischer Sicht einfacher, Gespräche abzuhören, allerdings müssen Angreifer ISDN-Leitungen analog “anzapfen” – ein besonders aufwendiges und nicht gerade diskretes Unterfangen. Im Internet greifen Hacker dagegen ihre Ziele anonymisiert und mit hohem technischem Aufwand an. Das ist besonders problematisch, wenn Sie bei Ihren Sales-, Support- und IT-Gesprächen – ohne zusätzliche Sicherheit – empfindliche Informationen austauschen.
Das können Sie tun: Verschlüsseln Sie Ihre Gespräche mit modernen Sicherheitsmechanismen um die Daten Ihrer Kunden, Geschäftspartner, sowie firmeninterne Informationen zu schützen. Hier können Sie unter verschiedenen Möglichkeiten wählen:
VPN (Virtual Private Network) erlaubt Ihnen Daten über eine verschlüsselte Verbindung zu senden und zu empfangen.
TLS (Transport Layer Security) schirmt ein- und ausgehende Anrufe gegenüber Abhörern ab.
SRTP (Secure Real-Time Transport Protocol) verschlüsselt die zu kleinen Datenpaketen umgewandelten, analogen Sprachsignale, die während Ihres Gesprächs übertragen werden.
Systemausfälle
Systemausfälle treten dank der stabilen Verbindung zwar äußerst selten auf, können aber durch gezielte DoS (Denial of Service) -Angriffe, provoziert werden. Bei einem DoS-Angriff ruft der Hacker das (Telefon-)Netzwerk automatisiert mehrfach an und legt nach kurzer Zeit – ebenfalls automatisch – wieder auf, um so für eine Überlastung oder einen Systemausfall zu sorgen. Die Folge sind lange Wartezeiten für Kunden, die Ihren Support anrufen, Unterbrechungen von Verkaufsgesprächen und Teambesprechungen, bei denen sich Ihre Mitarbeiter kaum noch verstehen können.
Das können Sie tun: Schützen Sie Ihr Netzwerk mit einem SBC (Session Border Controller), in seiner Funktionsweise mit einer Art Firewall für VoIP vergleichbar, gegen DoS-Angriffe. Neben der verlässlichen Netzwerksicherheit, erhalten Sie mit einem SBC mehr Kontrolle über VoIP-Anrufe, die von Ihrem Unternehmen getätigt werden.
Malware
Bots, Trojaner und Viren sind so etwas wie der natürliche Feind von Computern. Und wie es natürliche Feinde so an sich haben, hat sich auch die Malware der modernen Entwicklung seiner ‘Beute’ – dem Computer – angepasst. Malware wie Trojaner, Bots und Viren werden von Hackern verbreitet, um Daten zu entwenden, Software zu beschädigen und Zugriff auf Informationen zu erhalten.
Das können Sie tun: Richten Sie eine solide Firewall für Ihre VoIP-Telefonanlage ein und klären Sie Ihre Mitarbeiter über die Gefahren und Strategien zur Vermeidung von Malware auf. Teilen Sie Ihr Wissen mit Ihren Kollegen darüber, dass sie keine Links und Nachrichten von unbekannten oder verdächtig wirkenden Absendern öffnen dürfen. Sorgen Sie bei Ihren Mitarbeitern außerdem für ein Bewusstsein für die potenziellen Gefahren kostenloser WiFi-Verbindungen aus ungesicherter Netzwerken. Mit diesen Maßnahmen senken Sie das Risiko, Sicherheitslücken für Cyber-Angriffe zu offenbaren.
5 Gründe, warum VoIP-Telefonie sicherer als ISDN ist
Wie Sie sehen, bietet Ihnen eine gut ausgestattete VoIP-Telefonanlage ausreichend Möglichkeiten, reibungslose und vor allem sichere Gespräche führen zu können. Gehen wir zum Abschluss noch einmal auf die 5 wichtigsten Gründe ein, die das Telefonieren per VoIP sicherer als die Kommunikation mit ISDN machen.
1. Beidseitige Verschlüsselung
Nutzen alle beteiligten Gesprächspartner einen SIP-Trunk, ist das Gespräch mit VoIP beidseitig verschlüsselt. Ihr IT-Team kann so ohne Risiko vertrauliche Informationen austauschen. Mit ISDN haben Sie diese Möglichkeit nicht, da sich Abhörer jederzeit analog in Ihr Telefon-Netzwerk einklinken könnten.
2. Sichere Gesprächsübertragung
Sie können Ihre Gesprächsübertragung mit SRTP oder VPN verschlüsseln. Das macht sichere Sales- und Support-Telefonate ohne Unterbrechungen möglich. Auch hier sind ISDN-Telefonanlagen deutlich anfälliger.
3. Maximale Sicherheit bei Gesprächen im selben Netzwerk
Unterhaltungen, die innerhalb desselben VoIP-Netzwerks geführt werden, sind für Angreifer nicht zu entschlüsseln. Selbst die besten Hacker mit der modernsten Technologie bräuchten laut Experten hunderttausend Jahre, um in Ihr Netzwerk einzudringen. Diese Möglichkeit haben Sie nicht, wenn Sie per ISDN telefonieren.
4. Sichere Telefonate im Homeoffice
Das Jahr 2020 hat uns allen gezeigt, wie wichtig verlässliche Tools und Lösungen für das Homeoffice sind. Nutzen Sie ein VoIP-Netzwerk, können Ihre Mitarbeiter auch im Homeoffice sichere Gespräche mit Kunden, Prospekten und Kollegen führen. Nutzen Sie ISDN in Ihrem Betrieb, sind Ihre Mitarbeiter im Homeoffice auf sich allein gestellt und Sie haben praktisch keinen Einfluss auf die Sicherheit ihrer Telefonate.
5. Qualitätssicherung bei Sales und Support
Mussten Sie während der Pandemie mehr Anrufe entgegennehmen und führen, als davor? Mit einer ISDN-Telefonanlage stoßen Sie deutlich schneller an Kapazitätsgrenzen. Die Qualität der Übertragungen leidet, Ihre Kunden verbringen mehr Zeit in der Warteschleife als notwendig und Telefonate wie Verkaufsgespräche oder Teambesprechungen werden unterbrochen. Mit einer VoIP-Telefonanlage können Ihre Sales-, IT- und Support-Teams gleichzeitig und ohne Qualitätseinbußen ihrer Arbeit nachgehen.
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Veröffentlicht am 1. Februar 2021.